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GENETISCHE BESONDERHEITEN
Augenerkrankungen können bei Hamstern ein häufiges Problem sein. Einige Augenerkrankungen sind Konjunktivitis, Glaukom und Augentrauma. Hier bekommst du Tipps um es frühzeitig zu erkennen, um ernstere Probleme zu vermeiden.
KONJUNKTIVITIS
Bindehautentzündung
Konjunktivitis ist eine entzündliche Erkrankung der Bindehaut, die bei Hamstern häufig auftritt. Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von bakteriellen oder viralen Infektionen bis hin zu Zahnproblemen. Zu den Symptomen zählen gerötete, geschwollene Augen und ein erhöhter Tränenfluss.
Die Konjunktivitis kann jedoch auch mit anderen Erkrankungen wie einer Hornhautverletzung verwechselt werden, weshalb eine gründliche Untersuchung, einschließlich eines Fluorescein-Tests, erforderlich ist, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Die Behandlung hängt in der Regel von der Ursache ab. In einigen Fällen kann die Versorgung von Abszessen notwendig sein, um die Erkrankung zu behandeln. Antibiotikahaltige Augentropfen und Schmerzmittel können ebenfalls eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern und eine schnelle Genesung zu fördern.
Die Prognose hängt in erster Linie von der zugrunde liegenden Ursache ab. Wenn die Konjunktivitis frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird, können viele Hamster vollständig genesen. In einigen Fällen kann jedoch eine schwerwiegendere Grunderkrankung oder eine zu späte Behandlung zu einer schlechteren Prognose führen. Daher ist es wichtig, die Symptome einer Konjunktivitis bei Hamstern frühzeitig zu erkennen und sofortige tierärztliche Betreuung in Anspruch zu nehmen, um eine schnelle Diagnose und eine geeignete Behandlung zu gewährleisten.
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KERATITIS/HORNHAUTULKUS
Hornhautentzündung/Hornhautgeschwür
Gelegentlich kann es bei Hamstern zu einer Hornhautentzündung oder einem Hornhautgeschwür kommen, wobei die genaue Ursache oft unklar bleibt. Es kann durch Fremdkörper (Erlebnisfutter/Hanfeinstreu) oder mangelnden Schutz der Hornhaut während einer Operation verursacht werden. Es gibt aber auch andere mögliche Ursachen wie Fehlstellungen der Wimpern, Augenmuskel- oder Gesichtslähmung oder eine Entzündung der Augenbindehaut. Zu den Symptomen zählen trübe und gerötete Augen sowie Schwellungen. Fortgeschrittene Fälle können zu Entzündungen im gesamten Auge führen. Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Untersuchung, einschließlich eines Fluorescein-Tests. Die Behandlung wird individuell auf den Fall abgestimmt und kann von langanhaltenden, feuchtigkeitsspendenden Augensalben bis hin zu antibiotischen Augentropfen und gegebenenfalls schmerzlindernden Medikamenten reichen. In manchen Fällen ist eine Entfernung des Auges notwendig, um weitere Schäden zu vermeiden. Die Prognose hängt von der Schwere der Erkrankung und der Geschwindigkeit der Behandlung ab.
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EXOPHTHALMUS
Hervortreten des Augapfels
Exophthalmus ist eine Erkrankung, die bei Hamstern auftreten kann und bedeutet, dass der Augapfel aus seiner normalen Position in der Augenhöhle herausragt. Es kann durch verschiedene Ursachen hervorgerufen werden, insbesondere durch Raumforderungen hinter dem Auge, wie Abszesse oder Entzündungen der Tränendrüsen. Auch eine Entzündung der Bindehaut, der Hornhaut oder eine Verletzung können Exophthalmus verursachen.
Um die Diagnose Exophthalmus zu stellen, kann der Tierarzt eine klinische Untersuchung durchführen oder bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT-Scans oder Ultraschalluntersuchungen einsetzen. In manchen Fällen ist auch eine Punktion mit zytologischer Untersuchung notwendig. Wenn ein Abszess vermutet wird, sollte eine Maulhöhlenuntersuchung sowie Röntgen- oder CT-Untersuchungen des Schädels durchgeführt werden, um die Ursache zu identifizieren.
Es ist wichtig, andere mögliche Auslöser für Augenprobleme wie erhöhter Augeninnendruck auszuschließen, um eine korrekte Diagnose zu stellen. Die Behandlung hängt von der Schwere der Schädigung ab. Wenn die Hornhaut intakt ist, kann eine bulbuserhaltende Chirurgie durchgeführt werden, um den Augapfel in seine normale Position zurückzubringen. Wenn jedoch die Hornhaut irreversibel geschädigt ist, muss das Auge entfernt werden. Wenn ein Lymphom nachgewiesen wird, kann eine Behandlung mit Prednisolon in Erwägung gezogen werden. Abszesse erfordern oft eine Antibiotikabehandlung.
Um Schmerzen zu lindern und die Hornhaut zu schützen, können Schmerzbehandlung und Tränenersatzmittel helfen, solange kein ausreichender Lidschluss möglich ist. Die Prognose hängt von der Schwere der Schädigung und der Ursache ab, aber in vielen Fällen führt Exophthalmus bei Hamstern zum Verlust des Auges.
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BULBUSPROLAPS
Hervortreten des Augapfels
Ein Bulbusprolaps tritt Beispielsweise auf, wenn das Unter- und Oberlid hinter den Augapfel (Bulbus) verlagert wird, insbesondere bei einer Fixierung oder einem Nackengriff. Die Hornhaut kann in diesem Zustand austrocknen und ein Sehverlust kann auftreten.
Die Behandlung besteht darin, den Augapfel wieder zurückzuführen, indem das Lid gegebenenfalls mit einer Operation, die als Tarsoraphie bezeichnet wird, fixiert wird. In schwerwiegenden Fällen kann eine Enukleation, was die Entfernung des betroffenen Auges bedeutet, notwendig sein. Schmerzlinderung wird ebenfalls empfohlen.
Die Prognose hängt von der Ursache und der Therapierbarkeit ab. Wenn das Problem bereits seit einiger Zeit besteht, kann es möglicherweise keine dauerhafte Verbesserung geben, insbesondere wenn es durch Zahnprobleme oder tumoröse Veränderungen verursacht wird. Im Gegensatz zum Exophthalmus, bei dem der Bulbus aus der Augenhöhle (Orbit) herausragt, befinden sich beim Bulbusprolaps die Lidränder hinter dem Äquator des Augapfels.
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KATARAKT
Linsentrübung
Katarakt ist ein Zustand, bei dem die Linse des Auges trüb wird. Dies kann bei Hamstern auftreten und kann auf verschiedene Faktoren wie Alterung, Verletzungen oder Diabetes Mellitus zurückzuführen sein. Katarakte können durch eine Augenuntersuchung diagnostiziert werden, bei der spezielle Tests wie die Fluoresceinprobe und der Schirmer-Tränentest durchgeführt werden. Eine Blutuntersuchung kann auch durchgeführt werden, um Diabetes Mellitus auszuschließen.
Eine ähnliche Erkrankung namens Nukleosklerose (Alterstrübung) kann auch als mögliche Differenzialdiagnose in Betracht gezogen werden. Normalerweise ist keine Behandlung für Katarakte erforderlich, es sei denn, sie verursachen eine Entzündung der Augen (Uveitis). In diesem Fall können steroidhaltige Augentropfen verschrieben werden, um die Entzündung zu reduzieren.
Obwohl Katarakte die Sicht beeinträchtigen können, können Tiere in vielen Fällen immer noch gut zurechtkommen, solange sie sich in einer vertrauten Umgebung bewegen.
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